WSUS-Konfiguration über Gruppenrichtlinien
Die Konfiguration über Gruppenrichtlinien eignet sich sowohl für Standalone-Systeme (Lokales GPO) als auch für eine Windows-Domäne (Active-Directory). Wirklich sinnvoll ist es allerdings nur in einer Domäne, da die Einstellungen manuell vorgenommen werden müssen - der Gewinn entsteht erst dadurch, dass in einer Domäne die Gruppenrichtlinien automatisch an alle Clients verteilt werden können (je nach Platzierung der GPO im Active-Directory). In einer Domäne mit Samba3 als DC oder ohne Domäne ist eine Einstellung der Clients über Registry-Einträge oder den Installer leichter.
Aufruf Gruppenrichtlinien-Editor
Starten Sie den Gruppenrichtlinieneditor (im lokalen System z.B. per Start/Ausführen/gpedit.msc). In einer Domäne sollte man ein eigenen Gruppenrichtlinien-Objekt für die Update-Richtlinie erstellen, wobei die Stelle so gewählt werden muss, dass die Zielsysteme die Einstellungen erben.
Gruppenrichtlinien fürs Update
Die zu bearbeitenden Richtlinien finden Sie unter:
Computerkonfiguration -> Administrative-Vorlagen -> Windows-Komponenten -> Windows-Update
Unter Windows-Update finden Sie je nach Systemversion zehn oder zwölf Richtlinien, die aber nicht alle gesetzt oder geändert werden müssen:
Details / Einstellungen für die LUH
Die im Folgenden dargestellten Richtlinien-Einstellungen entsprechen den Einstellungen in den anderen von uns beschriebenen Installationsvarianten per Installer (Vorgabewerte) und per Registry-Import.
Einige Richtlinien müssen aktiviert und weitere Daten eingestellt oder eingegeben werden, andere müssen nur aktiviert werden.
Automatische Updates konfigurieren
Internen Pfad für den Microsoft Updatedienst
weitere
Nur zu aktivieren (sowieso keine zusätzliche Dateneingabe möglich) sind weitere Richtlinien:
- "Keinen automatischen Neustart für geplante Installation durchführen"
verhindert, falls anders als hier vorgeschlagen die automatische Installation, d.h. Option 4 in "Automatische Updates konfigurieren", gewählt wurde, einen automatischen Neustart, während das System benutzt wird - "Automatische Updates sofort installieren"
bezieht sich auf kleinere Updates, die keinen Neustart erfordern und keine laufenden Dienste betreffen - "Nicht-Administratoren gestatten, Updatebenachrichtigungen zu erhalten"
ermöglicht die Updateinstallation für normale Nutzer
Insgesamt ergibt sich im Gruppenrichtlinieneditor dann folgendes Bild:
Weitere Informationen zur WSUS-Konfiguration über Gruppenrichtlinien finden Sie bei Microsoft.
Windows-Komponenten & -Features
Ab Windows-8 muss man noch über eine weitere Richtlinie einstellen, dass nachzuinstallierende Komponenten und Features nicht vom WSUS-Server sondern direkt von Microsoft gezogen werden. Ohne diese Richtlinie ist eine Nachinstallation nicht möglich, in der Praxis betrifft dieses meist benötigte ältere DotNet-Versionen.
Einzustellen ist die Richtlinie unter Computerkonfiguration -> Administrative-Vorlagen -> System, dort die Richtlinie "Einstellungen für die Installation optionaler Komponenten und die Reparatur von Komponenten": es ist auszuwählen, dass Inhalte direkt von Windows-Update (also Microsoft) und nicht vom WSUS-Server heruntergeladen werden sollen.
Herunterfahren statt Hibernate-Modus
Ab Windows-8 wird beim Ausschalten des Rechners das Windows-Betriebssystem standardmäßig gar nicht jedesmal heruntergefahren. Stattdessen wird das laufende System auf die Festplatte in einen Ruhezustand gebracht, was ein schnelles Einschalten ermöglicht. Zwar soll bei Software-Installationen Windows automatisch richtig herunterfahren, dieses kann man vorsorglich aber erzwingen. Das geht auf jedenfall über einen Registry-Eintrag (wird bei der WSUS-Installation über die Registry gesetzt). Es gibt auch eine Gruppenrichtlinie, die Dokumentation ist da aber nicht eindeutig (Microsoft-Webseite beschreibt Richtlinie als geeignet, im Gruppenrichtlinien-Editor bedeutet die Hilfe aber etwas anderes) - auf jeden Fall darf die Richtlinie nicht aktiviert sein, damit der Registry-Eintrag greift.